Corona Tagebuch Tag 10

Frisch und munter erwacht, der Hals ist gut, nur das leidige Nasenproblem besteht noch.

Ursprünglich hatte ich vor, heute mein Fazit zu ziehen, aber das muss noch warten, denn das Gesundheitsamt hat reagiert und mich für einen Abstrich abkommandiert. Ich muss dafür nach Luckenwalde.

Jetzt stellen sich mir gleich mehrere Fragen:

  1. Ich bin in Quarantäne, darf das Haus nicht verlassen, soll aber zu dieser Teststelle kommen. Das beißt sich doch?
  2. Gesetzt den Fall, ich hätte kein Auto – wie käme ich dann dahin? ÖPNV dauert 2 Stunden mit Umsteigen, Taxi ginge zwar schneller, aber in beiden Fällen würde ich gegen meine Quarantäneauflagen verstoßen.
  3. Wie machen das Leute auf dem Land? Oder mitten in einer Großstadt ohne Auto?

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Corona Tagebuch Tag 9

Wieder sehr gut geschlafen, die Nase läuft zwar noch, ist aber soweit frei, dass ich ohne Probleme dadurch atmen kann. Heute habe ich nicht mehr niesen müssen.

Der Hals ist nach wie vor wund und trocken – das scheint länger zu dauern als angenommen. Husten habe ich aber keinen mehr. Sieht aus, als trägt das ganze Schonen jetzt Früchte.

Allerdings bin ich extrem genervt vom Nichtstun. Ich bin so überhaupt nicht der Mensch, der den ganzen Tag auf der Couch oder vor dem Computer verbringen kann. Ich muss einfach hoch, mich bewegen, irgendwas tun.

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Corona Tagebuch Tag 8

Die Nacht war gut, tief und fest geschlafen, mehr tief als leicht, so muss das sein. Zur Kontrolle meiner Nächte habe ich a) die Auswertung des CPAP Gerätes und b) eine Smartwatch. Die zeigt mir Tief- und Leichtschlaf- sowie Wachphasen. Wenn man unter Schlafstörungen leidet, ist eine solche Kontrolle quasi Pflicht.

Die Nase juckt immer noch aber sie ist nicht mehr dicht. Sehr schön. Das Frühstück besteht wieder aus Haferflocken, Banane und Glücklichmach-Obst. Endorphine sind Gold wert.

Die erste Gartenrunde mache ich auch mit Winterjacke. Die Amseln haben die für sie ausgelegten Mehlwürmer gefressen und ich muss dringend die Wildkamera neu ausrichten.

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Corona Tagebuch Tag 7

Aufgrund meiner verstopften Nase war das eine furchtbare Nacht. Die meiste Zeit verbringe ich wieder auf der Couch, Kräutertee trinkend. Dafür sind Hals und Rachen nicht trocken und wund, für irgendetwas muss das ja gut sein.

Ich bin also den ganzen Tag über ziemlich müde und werde noch wahnsinnig wegen dem „Keine-Luft-kriegen“. Letztendlich entschließe ich mich dazu, eine Nasenspülung zu machen. Ich finde das zwar gruselig und mache das äußerst ungern, aber watt mutt datt mutt.

Auf einem unserer Runden durch den Garten stelle ich fest, dass die ersten Zwiebelpflanzen die Blätter aus dem Boden schieben.

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Corona Tagebuch Tag 6

Die Rotwein-Chips-gutes Programm Strategie zeigte wieder Wirkung. Wenn das standardmäßig guten Schlaf bringt, fürchte ich um meine Linie und meinen Status. Alkoholiker wollte ich dann doch nicht werden.

Hals und Rachen sind gewohnt staubtrocken und wund. Trotzdem gönne ich mir zum Frühstück selbst gebackenes Brot – oder vielmehr vom Brotbackautomaten gebackenes. Ich habe immerhin die Zutaten hineingeworfen. Ich bin froh, dass ich mir zwei Brotbackmischungen auf Lager gelegt habe, denn in unserem Brotschrank herrschte gähnende Leere und die Haferflocken gehen auch zur Neige.

Wir sind mit tiefgefrorenem Gemüse und Fleisch ausgestattet, Nudeln, Reis und Kartoffeln sind da, aber die verderblichen Sachen wie Wurst, Käse, Brot und Milch sind limitiert.

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Corona Tagebuch Tag 5

Rotwein, Chips plus interessantes Fernsehprogramm bescherten mir ganze 7 Stunden Schlaf am Stück. Das muss ich mir merken 🙂

Wieder sind Hals und Rachen staubtrocken und wund. Am CPAP Gerät kann es nicht liegen, das habe ich aufgefüllt. Ungefähr einmal pro Stunde huste ich jetzt, ein dumpfes Kratzen im Hals bringt mich dazu. Das wäre für eine normale Erkältung bei mir normal, erst kommt der Schnupfen – den ich hier nun gar nicht habe – dann Husten. Mit Corona habe ich nun keine Erfahrungen, kann also nicht sagen, ob hier irgendwas normal ist.

Zum Frühstück also wieder dasselbe wie gestern. Übrigens enthalten Erdbeeren auch im getrockneten Zustand einen Inhaltsstoff, der die Bildung von Endorphinen fördert und gegen Kopfschmerzen und Entzündungen hilft, deshalb nenne ich sie „Glücklichmach-Obst“.

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Corona Tagebuch Tag 4

Der Rotwein hat nicht viel geholfen, die Nacht dauert diesmal immerhin 7 Stunden, allerdings mit einer Lücke von zweieinhalb Stunden mittendrin, in der ich wieder auf der Couch saß. 

Meine Temperatur ist fast auf Normalniveau, 36,1 Grad. 0,5 Grad weniger und ich wäre wieder total auf Normal.

Ich fühle mich nach dem Aufstehen etwas duselig (dröselig, schwummerig), aber das vergeht schnell und ich kann wieder aktiv beim Füttern unseres Zoos helfen und mich darüber beschweren, dass mein Kaffee nicht zuerst gemacht wird. Mein Mann merkt schon, es geht bergauf.

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Corona Tagebuch Tag 3

Die Nacht beschert mir nichts Gutes. Die Rückenschmerzen kosten mich den Schlaf, die Nacht dauert genau 4 Stunden, dann findet man mich wieder auf der Couch, irgendeine langweilige Serie von Netflix schauend.  Wer je eine völlig durchsichtige und abgedroschene Story sehen will: Virgin River.

Als es endlich Morgen ist, kapituliere ich und krame in meiner Arzneischublade. Buscopan Plus – Zäpfchen. Ich kann mich zwar kaum bewegen, aber irgendwie kommt das Ding dann doch in die vorhergesehene Öffnung, nicht ohne mir noch einen Krampf in der Brustmuskulatur zu verpassen. Ich muss nur noch 20 Minuten durchhalten.

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Corona Tagebuch Tag 2

Die Nacht ist um und ich bin heilfroh. Mir tut einfach alles weh, aber langsam kommt die Wärme in meine Glieder zurück, was irgendwie verrückt klingt, weil ich ja immer noch Fieber habe. Allerdings ist die Temperatur auf 37,7 Grad gefallen.

Ich telefoniere mit meiner Hausarztpraxis, sage, dass ich vermutlich infiziert bin und frage, was man dann eigentlich machen muss. Denn so ganz nebenbei: Wir haben einen Regelkatalog mit Verboten und Geboten, die man uns ständig vor die Nase hält, aber so einen Infizierten-Fahrschein gibt es nicht. Also : Infiziert – Anruf hier – Test dort etc.

Die Assistentin nimmt die Beschwerden auf und teilt mir mit, der Doc würde mich zurückrufen. Noch während ich frühstücke, macht er das auch. Ich werde zur Infektionssprechstunde bestellt, 11:30 Uhr, nicht früher, nicht später, vor der Tür warten und klingeln. Mein Mann ist ungeheuer begeistert, dass er den Chauffeur spielen muss, aber mit Fieber will er mich nicht selbst fahren lassen und es bleibt ja noch etwas Zeit, gemütliches Frühstücken ist drin. Ein Glück, dass er gerade Kurzarbeit hat. Kurz vor der Fahrt messe ich noch einmal meine Temperatur, danach wird garantiert gefragt und siehe da: 37,3 Grad. „Corona Tagebuch Tag 2“ weiterlesen

Corona Tagebuch Tag 1

Mit diesem Tagebuch revanchiere ich mich für die Horror-Werbe-Filmchen der Regierung.

„Ich hatte Corona“

Nun, ich habe Corona und wie es so läuft, könnt ihr hier lesen.

Tag 1 ist der Tag, an dem ich die ersten Symptome bemerkte, nicht der Tag an dem ich mich infizierte. Der lag 4 Tage zurück – soweit sich das rekonstruieren lässt.

Morgens bin ich zur Arbeit gefahren, habe mich total normal gefühlt, ein wenig Rückenschmerzen vielleicht. Falsch gelegen, dachte ich.

Im Büro saß ich dann am Schreibtisch und bekam Kopfweh und die Rückenschmerzen wurden schlimmer – das schob ich auf die ungesunde Haltung. Vor mir die Tastatur, rechts die Maus, hinter der Tastatur ein Ordner mit Belegen, links der Bildschirm. Vor dem Bildschirm ist nicht genug Platz für Ordner und Tastatur. Buchführung ist in manchen Belangen sehr Platz einnehmend.

Zwischendurch kam mein Mann noch ins Büro und brachte mir Mittagessen, das hatte ich morgens vergessen. Ein Hoch auf Kurzarbeit, sonst wäre ich vor Hunger gestorben 🙂 „Corona Tagebuch Tag 1“ weiterlesen