Corona Tagebuch Tag 8

Die Nacht war gut, tief und fest geschlafen, mehr tief als leicht, so muss das sein. Zur Kontrolle meiner Nächte habe ich a) die Auswertung des CPAP Gerätes und b) eine Smartwatch. Die zeigt mir Tief- und Leichtschlaf- sowie Wachphasen. Wenn man unter Schlafstörungen leidet, ist eine solche Kontrolle quasi Pflicht.

Die Nase juckt immer noch aber sie ist nicht mehr dicht. Sehr schön. Das Frühstück besteht wieder aus Haferflocken, Banane und Glücklichmach-Obst. Endorphine sind Gold wert.

Die erste Gartenrunde mache ich auch mit Winterjacke. Die Amseln haben die für sie ausgelegten Mehlwürmer gefressen und ich muss dringend die Wildkamera neu ausrichten.

Das Gesundheitsamt meldet sich und fragt nach meinem Befinden. Die Quarantäne ist offiziell am 29. Januar vorbei, sollte ich 2 Tage vorher noch Symptome haben, muss ich das per Mail melden. Dann wird sich wieder jemand melden und die Quarantäne verlängert. Ich bezweifle, dass ich bis Mittwoch weder Kratzen im Hals habe noch der Schnupfen weg ist. Aber wir werden sehen.

Mein Mann fragt sich, wann wir endlich den schriftlichen Bescheid vom Gesundheitsamt haben, damit er das dem Arbeitgeber vorlegen kann. Er entdeckt eine Nachricht, dass Airbus wegen 21 Infizierten 500 Mitarbeiter in Quarantäne schicken muss. Seine Firma schickt immer schon alle in Quarantäne, wenn auch nur leiser Verdacht besteht. Besser ist das, wie man jetzt sehen kann.

Unser Lieblingsnachbar Sawas bringt uns unseren Einkauf und reicht ihn über den Zaun. Sicher ist sicher. Unser Kühlschrank ist wieder voll und unsere Hunde haben wieder Möhren zum Kauen. In den letzten Tagen hat mich Grisu nach dem Frühstück immer vorwurfsvoll angesehen. Ein Napf ohne Möhre ist eine Frechheit und zeugt davon, dass ich ihn nicht mehr leiden kann oder so.

Ich jammere auf hohem Niveau, weil wir jetzt H-Milch im Haus haben, hätte ich besser Frischmilch aufschreiben sollen. Notiz an mich selbst: Wenn man jemanden zum Einkaufen schickt, muss man klare Anweisungen geben.

Alles andere top, selbst bei den Haferflocken, bei denen ich nicht Bio hingeschrieben habe, kommt Bio an. Ich liebe meinen Nachbarn! Platonisch selbstverständlich, nicht dass jetzt mein Ehegespons und seine Freundin auf dumme Gedanken kommen.

Tagsüber gibt es wieder eine Tasse Hühnerbrühe mit Eierstich – Großmutters Hausmittel sind immer noch die Besten.

Fürst Sakai muss wieder ran, es gilt weitere Teile von Tshushima von den Mongolen zu befreien. Mittlerweile komme ich bei den Kämpfen nicht mehr ganz so ins Schwitzen, die Mondhaltung kann alles. Trotzdem brauche ich quasi nach jeder Spielsession eine Dusche. 

Wie üblich drehe ich mit den Hunden viele Runden im Garten, das ist purer Luxus, wenn man unter Quarantäne steht. Aber ich bin Frischluft-Fanatiker, ich brauch das.

Ich muss mal anmerken, dass mir jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen ist und es jeden Tag einige grüblerische Arbeit benötigt um hier berichten zu können, was ich denn so am Vortag gemacht habe.

Abends schauen wir zwei Folgen der Anstalt. Ich war mal wirklich begeistert von dieser Serie, aber mittlerweile wird das ein dermaßen aufdringlicher Feministenscheiß, das nervt. Es geht mir damit wie mit Alice Schwarzer damals. Zu übertrieben und zu viel schadet der ganzen Sache. Ich persönlich werde nach wie vor nicht gendern, das zerstört völlig die Lesbarkeit. Wenn ich schreibe, schreibe ich für alle und für alle gleich. So handele ich auch. 

Genervt schalte ich um und zieh mir noch eine Folge Bosch rein und verschwinde dann müde im Bett.

Fortsetzung hier

So fing es an

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