Corona Tagebuch Tag 5

Rotwein, Chips plus interessantes Fernsehprogramm bescherten mir ganze 7 Stunden Schlaf am Stück. Das muss ich mir merken 🙂

Wieder sind Hals und Rachen staubtrocken und wund. Am CPAP Gerät kann es nicht liegen, das habe ich aufgefüllt. Ungefähr einmal pro Stunde huste ich jetzt, ein dumpfes Kratzen im Hals bringt mich dazu. Das wäre für eine normale Erkältung bei mir normal, erst kommt der Schnupfen – den ich hier nun gar nicht habe – dann Husten. Mit Corona habe ich nun keine Erfahrungen, kann also nicht sagen, ob hier irgendwas normal ist.

Zum Frühstück also wieder dasselbe wie gestern. Übrigens enthalten Erdbeeren auch im getrockneten Zustand einen Inhaltsstoff, der die Bildung von Endorphinen fördert und gegen Kopfschmerzen und Entzündungen hilft, deshalb nenne ich sie „Glücklichmach-Obst“.

Irgendwann klingelt das Telefon und das Jugendamt – Gesundheitsamt ist dran. Wer jetzt stutzt: So wie es aussieht, wurden Mitarbeiter aus anderen Abteilungen ins Gesundheitsamt gesteckt und jahrelange Gewohnheit lässt sich nicht so schnell ablegen. Der nette Herr war vorher beim Jugendamt und muss mich jetzt befragen.
Die Antworten werden in ein Programm eingegeben, das von irgendwem zusammengeschustert wurde, weil es nämlich Eingaben mal eben so – je nach Lust und Laune – verschwinden lässt, so dass derselbe Kram mehrfach nachgefragt und eingegeben werden muss.

Ich spreche dem Mitarbeiter mein Beileid aus und sage ihm, er soll sich beim Programmierer beschweren. Er meint das wäre längst geschehen, bringe aber nichts.
Ich werde dann nach Haushaltsangehörigen befragt und teile ihm direkt und lakonisch mit, dass er gar nicht versuchen soll mir zu erzählen ich müsse mich jetzt in einem Raum isolieren. Dafür wäre die Wohnung nicht groß genug. Rein theoretisch würde das schon irgendwie klappen, aber dann müsste einer von uns den ganzen Tag im Schlafzimmer verbringen, der andere im Wohnzimmer und wir müssten dann telefonisch klären, wer wann aufs Klo darf und wer wann welches Tier beherbergt.


Ich halte das sowieso für Blödsinn. Wer krank ist und geschwächt, braucht Hilfe und keine Isolation. Abgesehen davon ist man bereits 2 Tage vor Symptombeginn ansteckend, also wieso soll man sich dann noch isolieren? Angesteckt hat man dann eh schon alle.

Allerdings wird mein Mann zwar in Quarantäne gesteckt, er gilt aber nicht als Infiziert. So kann man Statistiken fälschen. Wer einen Haushaltsangehörigen mit Corona hat, ist quasi automatisch infiziert, er wird nur nicht unbedingt krank. Es sei denn, man hat die Wohnung schon vorher in Zonen aufgeteilt, was man aber aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit vernachlässigen kann.

Meine Auftraggeberin hat mit 116117 telefoniert. Dort teilte man ihr mit, solange sie keine Symptome zeige, könne sie ganz normal arbeiten und einkaufen und so weiter. Ja Leute, so werden wir der Infizierung nie Herr. Man ist 2 Tage vor Symptombeginn ansteckend, wer also Kontakt mit einem Infizierten hatte (sogar als Erstkontakt), kann fröhlich Viren weiter verbreiten und wird auch nicht standardmäßig getestet. Da möchte mein Kopf doch auf die Tischplatte.

Mein Mann hat in der Zwischenzeit mit seinem Arbeitgeber geklärt, dass er frühestens am 03. Februar wieder arbeiten darf. Seine Firma nimmt das mit der Quarantäne ernst.

Da es mir wieder gut geht und mein Mann daheim ist, räumen wir kurzerhand das Arbeitszimmer um und bauen den neuen 3D Drucker dort auf. Das bedeutet viel Herumlaufen draußen im Garten, dort im Gartenhaus haben wir noch eine alte TV Bank stehen, die dafür sehr gut geeignet ist.

Ich hätte vielleicht eine Jacke anziehen sollen dabei, abends beginnt die Nase zu laufen und ich huste jetzt zweimal pro Stunden. So im Mittel. Ich bin auch ziemlich erschöpft. Mein Mann schüttelt nur den Kopf, er weiß, dass er mich nicht bremsen kann und ich mir ständig zu viel zutraue.

Da Rotwein plus Chips plus gute Folge so gut geholfen haben, wiederhole ich das Ganze. Jetzt auf meine Linie zu achten wäre albern.

Fortsetzung hier

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