Corona Tagebuch Tag 3

Die Nacht beschert mir nichts Gutes. Die Rückenschmerzen kosten mich den Schlaf, die Nacht dauert genau 4 Stunden, dann findet man mich wieder auf der Couch, irgendeine langweilige Serie von Netflix schauend.  Wer je eine völlig durchsichtige und abgedroschene Story sehen will: Virgin River.

Als es endlich Morgen ist, kapituliere ich und krame in meiner Arzneischublade. Buscopan Plus – Zäpfchen. Ich kann mich zwar kaum bewegen, aber irgendwie kommt das Ding dann doch in die vorhergesehene Öffnung, nicht ohne mir noch einen Krampf in der Brustmuskulatur zu verpassen. Ich muss nur noch 20 Minuten durchhalten.

Nebenbei habe ich völlig vergessen zu erwähnen, dass ich außer Fieber und Schmerzen auch ungewöhnlichen Stuhlgang habe. Kein Durchfall aber auch nicht normal. Ich kenne Coronaviren von meinen Katzen, als Durchfallvirus. Dieser hier scheint sich da etwas abzugucken.

Mein Rachen und Hals sind staubtrocken, es kratzt auch etwas im Hals. Ich frühstücke also Banane, 2 Esslöffel voll mit „Glücklichmach-Obst“ (gefriergetrocknete Erdbeeren), Haferflocken und kalte Milch. Ich seufze vor Behagen, als die Milch den gequälten Rachen entlang läuft. Kühl und schleimig, genau das, was ich jetzt brauche.

Nach dem Frühstück ist die Trockenheit weg, ein diffuses Brennen/Kratzen im Hals bleibt. Auf einem der vielen Toilettengänge stelle ich fest, dass es manchmal ganz gut wäre nichts riechen zu können, unser alter Kater geht nämlich mit mir ins Bad und er kackt keine Rosen.

Also Geruchssinn und Geschmack sind mir erhalten geblieben. Mittlerweile geht es mir eigentlich ganz gut, dank dem Zäpfchen ist mein Rücken keine Folterwiese mehr, sondern muckt nicht mehr auf. 

Ich fühle mich immer noch ausgelaugt, bleibe also auf der Couch und spiele Ghost of Tsushima. Die Playstation freut sich, dass sie auch mal wieder in Anspruch genommen wird.

Ich telefoniere mit meiner Auftraggeberin, sie hat eine verstopfte Nase und Kopfschmerzen, sie will auch zum Testen, hat sich einen Termin für den nächsten Tag geben lassen.

Nachmittags kommt der Anruf von der Arztpraxis. Der Befund ist da, ich bin „leider“ positiv. Ich bin froh über das Ergebnis, ich kann mit frohem Mut in die Zukunft schauen, ich habe es ja bald geschafft. Keine Impfung, keine Angst vor Infektion. Man muss immer das Positive sehen.

Abends denke ich mit Grausen an die Nacht und genehmige mir ein Glas Rotwein. Das wird wohl helfen. Hoffentlich.

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