Frauenrechte – mal anders

Letztens war der Welt-Frauentag.

Plötzlich war überall die Frau im Mittelpunkt des Geschehens, was Frauen doch für tolle Arbeit machen, es hagelte Blumen und diverses Andere mehr.

Im Prinzip dasselbe wie am Welt-Kindertag, Welt-Männertag, Welt-Bienentag, Welt-Baumtag und was es noch so für Tage gibt.

Heute dreht sich alles darum, man beklagt Ungerechtigkeit, mangelnden Schutz, mangelnde Freiheit und „haste nich gesehen“.

Ich persönlich halte den Welt-Frauentag und den Muttertag für Alibi-Funktionen.

Ich erinnere mich nur zu gut an Muttertage, an denen meine Kinder mir eine Freude machten mit selbst gebastelten Geschenken, Bildern, einem selbst zubereiteten Frühstück und mehr.

Der Kaffee lausig, die Bastelarbeiten möglichst nicht anfassen oder hinten in den Schrank stellen, die ganzen Sachen aber freudig annehmen, denn die leuchtenden Gesichter – ach je, da kann man nichts negatives sagen. Die Aufräumarbeiten hinterher – jede Mutter kennt das.

Tags darauf sieht die Welt wieder normal aus, da wird über das Essen gemault, man hasst die Mutter, weil man mit 14 nicht auf eine Party bis Mitternacht darf und so weiter. Aber diesen einen Tag lang, hat man die Mama ja „verwöhnt“.

Haargenau dasselbe passiert am Welt-Frauentag. Man bemängelt, dass Frauen nicht besser unterstützt werden und sie ja so viel Probleme mit Kinder/Arbeit/Partnerschaft/Haushalt aufgebürdet bekommen – wobei wir uns das ja fairerweise alle selbst antun. Keiner zwingt uns, Kinder zu bekommen, keiner zwingt uns einen Partner zu haben, der sich nur mangelhaft um Haushalt und/oder Kinder kümmert und auch noch verlangt, dass man sich um ihn selbst kümmert.

Weniger Geld für gleiche Arbeit – nicht überall dürfen Frauen ihre Haare zeigen, wählen, arbeiten, zur Schule gehen. Das alles ist traurig bis fatal. Aber was ändert denn dieser Frauentag daran? Eigentlich nur, dass man den ganzen Tag lang ins Gesicht geworfen bekommt, wie Scheiße man uns behandelt.

Ganz ehrlich? Darauf kann ich verzichten. Denn die ganzen Stimmen, die das bemängeln, verstummen am nächsten Tag, um ein Hohelied auf das nächste Objekt des Welt-Tages zu singen.

Ändert sich etwas durch diesen Tag? Nein. Nirgends. Es werden immer noch Bäume gefällt, die meiste Arbeit mit Kind und Haushalt bleibt immer noch an Frauen hängen, wir verdienen weniger und die ganze Latte mehr.

Eigentlich wollte ich zu dem ganzen Kram gar nichts schreiben, weil mich das total nervt, diese Alibi-Tage. Aber dann stand ich diese Woche im Kaufland wartend an der Kasse und hatte freie Sicht auf den wiedereröffneten Friseur. Eine große Tafel mit Preisen für die einzelnen Leistungen war zu sehen. Ich schaute sie mir an und dann kam mir wirklich die Galle hoch.

Waschen, Schneiden, Föhnen – Frauen – lange Haare (ab kinnlang) – 45,00 €

Trockenhaarschnitt – gibt es nicht.

Waschen, Schneiden, Föhnen – Männer – jede Haarlänge – 22,50 €

Wir verdienen weniger, dürfen aber mehr zahlen. Das Doppelte. Jeder, der lange Haare hat – und damit ist nicht ab kinnlang gemeint, das ist mittellang – weiß, wie schnell man mal eben die Spitzen geschnitten bekommt, während eine Kurzhaarfrisur weitaus länger dauert. Ich möchte wetten, dass jetzt in der Pandemie bei geschlossenen Friseuren so ziemlich jede Frau unter kinnlang fällt.

Ich habe vergessen wie teuer der Haarschnitt bei kurzen Haaren ist, aber er war höher als bei den Männern.

Von daher liebe Frauen, wir haben doch gar keinen Grund uns zu beschweren. Im Zuge der Gleichbehandlung dürfen wir weniger verdienen, aber das Doppelte bezahlen.

 

 

Mindestens haltbar bis…

Gestern gab es bei uns Kartoffel-Kürbis-Möhren-Suppe. Die gibt es heute auch noch, ist noch genug da. Mjam! Das Rezept schreibe ich weiter unten.

Was hat jetzt die Suppe mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu tun? So direkt nichts, aber während des Kochens und der Sammlung von Zutaten musste ich feststellen, dass meine Sahne abgelaufen war. In diesem Moment fiel mir mein Ex-Mann ein. Für ihn wäre das ein gefundenes Fressen gewesen.

Es gab viele Dinge, zu denen wir unterschiedlicher Meinung waren, wir sind ja nicht umsonst Ex-Gatten, aber das Mindesthaltbarkeitsdatum – ab sofort MHD, das ist echt zu lang dauernd zum Schreiben – war einer der wunden Punkte in unserer Ehe. Ich kann mich daran erinnern, dass er regelmäßig die Produkte in unserem Kühlschrank inspizierte. Milch 1 Tag drüber? Weg damit! Butter 2 Wochen? Weg damit! Quark 4 Wochen – willst du uns alle vergiften?

Wenn der Mann wüsste, was ich heute alles verarbeite und das ohne Probleme! Glücklicherweise habe ich jetzt einen Mann, der das mit dem MHD genauso eng sieht wie ich: Gar nicht! Wenn es nicht schimmelt, falsch schmeckt oder komisch riecht, kann man es essen!

Ein Auszug hieraus:

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt per Definition den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das ungeöffnete Lebensmittel bei durchgehend richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack und Nährwert behält.

Das bedeutet also mindestens haltbar bis. Nicht: Ab jetzt besteht Lebensgefahr (siehe Beitragsbild).

Ich habe also die Sahne aus dem Kühlschrank geholt und auf dem Stempel stand: 20.10.20. Ein schönes Datum. Zwanzig-Zehn-Zwanzig. Ist jetzt aber schon dreieinhalb Monate drüber. Egal. Becher geöffnet und reingeschaut. Ziemlich dicke Konsistenz, so als wäre sie schon geschlagen worden, Geruch gut, Geschmack gut, ab in die Suppe.

Wenn mein Ex-Mann wüsste, wie oft er solche total veralteten und lebensgefährlichen Produkte gegessen hat, weil ich die heimlich, still und leise verarbeitet habe… Er hat es überlebt, genau wie meine Kinder, Gäste und ich. Vielleicht hat mich Corona deshalb nicht so doll erwischt, dem Virus waren bestimmt die ganzen alten Keime zuwider. 🙂

Unsere Suppe war köstlich und die Tatsache, dass ich heute hier sitzen kann und schreibe, bedeutet, dass ich nicht daran gestorben bin, an der alten Sahne. Mein Mann sagt immer: Ist im Grunde eh vergammelte Milch, was soll da schlecht werden? Ich liebe ihn!

So, wie versprochen das Rezept:

Zutaten:

  • 1 halber Hokkaidokürbis
  • 1 Möhre
  • 3 große Kartoffeln
  • 1 Becher Schlagsahne – darf auch abgelaufen sein 🙂
  • 1 gestrichener Teelöffel Salz
  • 1 halber gestrichener Teelöffel Ingwer gemahlen (frischen Ingwer mag der Gatte nicht)
  • 1 halber gestrichener Teelöffel Kumin (Kreuzkümmel)
  • 1 halber gestrichener Teelöffel Curry
  • etwas Petersilie zum Garnieren

Zubereitung:

Den Kürbis von den Kernen befreien, die Kartoffeln schälen und beides mit der Möhre in kleine Stücke schneiden. In einen Topf geben, gut mit Wasser bedecken und mit dem Salz aufkochen. Nach dem Aufkochen 10 Minuten bei niedriger Hitze weiterköcheln lassen.

Nach den 10 Minuten alles in eine Schüssel gießen, pürieren und wieder zurück in den Topf befördern.

Jetzt die Gewürze und die Sahne dazugeben, noch 2-3 Minuten erwärmen und fertig.

Guten Appetit 🙂

Corona Tagebuch – Das Drama geht weiter

Ich muss dann leider doch noch beim Corona Thema bleiben. Am 29.01.2021 war ich beim Abstrich, am 31.01.2021 wurde ich telefonisch informiert, der Abstrich sei negativ. Der meines Mannes auch.

Ich bin also nach der Quarantänezeit ins Büro gefahren und habe gearbeitet, ich war einkaufen und draußen spazieren. Heute am 04.02.2021 habe ich einen Brief im Kasten. Der Laborbericht. Der Abstrich war positiv…

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Corona Tagebuch Tag 13 – Fazit

Ich habe zwar das Ergebnis des Abstrichs noch nicht, erkläre mich aber hiermit für geheilt. Ich habe keinerlei Probleme, Nase okay, Hals okay, kein Husten, alles gut.

Es wird Zeit, das Fazit zu ziehen. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dies meine ganz persönliche Sicht der Dinge ist und mein ganz persönliches Fazit. Ich weiß, da draußen gibt es Menschen, die vergleichen Corona mit der Pest und es gibt welche, die sagen das ist nicht mehr als ein normaler Schnupfen. 

Was andere dazu sagen, ist mir jedoch völlig egal, denn es geht hier um meine Erfahrungen und mein Fazit. Nicht das von irgendwem.

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Corona Tagebuch Tag 12

Wir mussten ja zum Abstrich nach Ludwigsfelde, das haben die dort ganz elegant gelöst. Okay, elegant nicht, aber sehr durchdacht. Hinter dem Straßenverkehrsamt ist ein Parkplatz, dort steht man vor einem Fenster, das wird von dem Abstrichnehmer (keine Ahnung ob das ein Arzt, Pfleger oder etwas anderes ist) geöffnet und dann steht man da, reißt den Schnabel auf, streckt die Zunge raus und schwups, fertig. Wenn man nicht den Würgereiz hätte, der bei mir sehr früh einsetzt. Aber nach dem dritten Versuch passt es.

Der Mensch da hinter dem Fenster ist von Kopf bis Fuß in Plastik verklebt, also wenn der sich ansteckt, dann haben die Viren sich wirklich anstrengen müssen.

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Corona Tagebuch Tag 11

Die Nase ist immer noch nicht okay. Jetzt habe ich das auch nicht wirklich erwartet, ein Schnupfen dauert ja in der Regel etwas, aber lästig ist das doch und außerdem habe ich bisher nirgendwo gelesen, das sei typisch Corona.

Vor unserem Tor wird gebaut – eigentlich schräg daneben, es entstehen dort sechs Einfamilienhäuser und der Krach wirft mich aus dem Schlaf. Nicht einmal in Quarantäne kann man ausschlafen.

Also Tiere füttern und die erste Gartenrunde drehen. Wir leben gerade sehr luxuriös. Unsere Hunde können ganz normal in den Garten und toben, ihr Geschäft verrichten oder sich bequem in die Einfahrt legen. Ich frage mich, wie das Hundebesitzer machen, die keinen Garten haben. So ein Hund muss mal. Egal ob sein Besitzer in Quarantäne ist oder nicht. Selbst wenn jemand anderes ginge, man muss den Hund ja übergeben. Kontakt ist aber verboten. 

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Corona Tagebuch Tag 10

Frisch und munter erwacht, der Hals ist gut, nur das leidige Nasenproblem besteht noch.

Ursprünglich hatte ich vor, heute mein Fazit zu ziehen, aber das muss noch warten, denn das Gesundheitsamt hat reagiert und mich für einen Abstrich abkommandiert. Ich muss dafür nach Luckenwalde.

Jetzt stellen sich mir gleich mehrere Fragen:

  1. Ich bin in Quarantäne, darf das Haus nicht verlassen, soll aber zu dieser Teststelle kommen. Das beißt sich doch?
  2. Gesetzt den Fall, ich hätte kein Auto – wie käme ich dann dahin? ÖPNV dauert 2 Stunden mit Umsteigen, Taxi ginge zwar schneller, aber in beiden Fällen würde ich gegen meine Quarantäneauflagen verstoßen.
  3. Wie machen das Leute auf dem Land? Oder mitten in einer Großstadt ohne Auto?

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Corona Tagebuch Tag 9

Wieder sehr gut geschlafen, die Nase läuft zwar noch, ist aber soweit frei, dass ich ohne Probleme dadurch atmen kann. Heute habe ich nicht mehr niesen müssen.

Der Hals ist nach wie vor wund und trocken – das scheint länger zu dauern als angenommen. Husten habe ich aber keinen mehr. Sieht aus, als trägt das ganze Schonen jetzt Früchte.

Allerdings bin ich extrem genervt vom Nichtstun. Ich bin so überhaupt nicht der Mensch, der den ganzen Tag auf der Couch oder vor dem Computer verbringen kann. Ich muss einfach hoch, mich bewegen, irgendwas tun.

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Corona Tagebuch Tag 8

Die Nacht war gut, tief und fest geschlafen, mehr tief als leicht, so muss das sein. Zur Kontrolle meiner Nächte habe ich a) die Auswertung des CPAP Gerätes und b) eine Smartwatch. Die zeigt mir Tief- und Leichtschlaf- sowie Wachphasen. Wenn man unter Schlafstörungen leidet, ist eine solche Kontrolle quasi Pflicht.

Die Nase juckt immer noch aber sie ist nicht mehr dicht. Sehr schön. Das Frühstück besteht wieder aus Haferflocken, Banane und Glücklichmach-Obst. Endorphine sind Gold wert.

Die erste Gartenrunde mache ich auch mit Winterjacke. Die Amseln haben die für sie ausgelegten Mehlwürmer gefressen und ich muss dringend die Wildkamera neu ausrichten.

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