Corona Tagebuch Tag 3

Die Nacht beschert mir nichts Gutes. Die Rückenschmerzen kosten mich den Schlaf, die Nacht dauert genau 4 Stunden, dann findet man mich wieder auf der Couch, irgendeine langweilige Serie von Netflix schauend.  Wer je eine völlig durchsichtige und abgedroschene Story sehen will: Virgin River.

Als es endlich Morgen ist, kapituliere ich und krame in meiner Arzneischublade. Buscopan Plus – Zäpfchen. Ich kann mich zwar kaum bewegen, aber irgendwie kommt das Ding dann doch in die vorhergesehene Öffnung, nicht ohne mir noch einen Krampf in der Brustmuskulatur zu verpassen. Ich muss nur noch 20 Minuten durchhalten.

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Corona Tagebuch Tag 2

Die Nacht ist um und ich bin heilfroh. Mir tut einfach alles weh, aber langsam kommt die Wärme in meine Glieder zurück, was irgendwie verrückt klingt, weil ich ja immer noch Fieber habe. Allerdings ist die Temperatur auf 37,7 Grad gefallen.

Ich telefoniere mit meiner Hausarztpraxis, sage, dass ich vermutlich infiziert bin und frage, was man dann eigentlich machen muss. Denn so ganz nebenbei: Wir haben einen Regelkatalog mit Verboten und Geboten, die man uns ständig vor die Nase hält, aber so einen Infizierten-Fahrschein gibt es nicht. Also : Infiziert – Anruf hier – Test dort etc.

Die Assistentin nimmt die Beschwerden auf und teilt mir mit, der Doc würde mich zurückrufen. Noch während ich frühstücke, macht er das auch. Ich werde zur Infektionssprechstunde bestellt, 11:30 Uhr, nicht früher, nicht später, vor der Tür warten und klingeln. Mein Mann ist ungeheuer begeistert, dass er den Chauffeur spielen muss, aber mit Fieber will er mich nicht selbst fahren lassen und es bleibt ja noch etwas Zeit, gemütliches Frühstücken ist drin. Ein Glück, dass er gerade Kurzarbeit hat. Kurz vor der Fahrt messe ich noch einmal meine Temperatur, danach wird garantiert gefragt und siehe da: 37,3 Grad. „Corona Tagebuch Tag 2“ weiterlesen

Corona Tagebuch Tag 1

Mit diesem Tagebuch revanchiere ich mich für die Horror-Werbe-Filmchen der Regierung.

„Ich hatte Corona“

Nun, ich habe Corona und wie es so läuft, könnt ihr hier lesen.

Tag 1 ist der Tag, an dem ich die ersten Symptome bemerkte, nicht der Tag an dem ich mich infizierte. Der lag 4 Tage zurück – soweit sich das rekonstruieren lässt.

Morgens bin ich zur Arbeit gefahren, habe mich total normal gefühlt, ein wenig Rückenschmerzen vielleicht. Falsch gelegen, dachte ich.

Im Büro saß ich dann am Schreibtisch und bekam Kopfweh und die Rückenschmerzen wurden schlimmer – das schob ich auf die ungesunde Haltung. Vor mir die Tastatur, rechts die Maus, hinter der Tastatur ein Ordner mit Belegen, links der Bildschirm. Vor dem Bildschirm ist nicht genug Platz für Ordner und Tastatur. Buchführung ist in manchen Belangen sehr Platz einnehmend.

Zwischendurch kam mein Mann noch ins Büro und brachte mir Mittagessen, das hatte ich morgens vergessen. Ein Hoch auf Kurzarbeit, sonst wäre ich vor Hunger gestorben 🙂 „Corona Tagebuch Tag 1“ weiterlesen

Endlich infiziert!

Was so klingt wie eine reißerische BILD Schlagzeile ist purer und trauriger Ernst.

Dafür muss ich allerdings etwas ausholen.

Seit Anfang letzten Jahres beherrscht ein Virus die Welt. Die Verantwortlichen der Länder versuchen sich irgendwie durch diese Krise zu lavieren und treffen meist übereilte und sich widersprechende Entscheidungen. Landesweit in Deutschland ist sich keiner einig, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Das führt zu Verunsicherung und Vertrauensverlust.

Anfangs hielt ich den Virus – wie viele andere auch – für einen ganz normalen Virus, der ähnlich wie Influenza und SARS die oberen Atemwege befällt. Mit der Zeit erfuhr man dann jedoch, dass dieser Virus eben mehr macht, er befällt die Zellen im ganzen Körper, kann zu Embolien führen und zum Verlust der Zellen Sauerstoff in ausreichender Menge zu transportieren. „Endlich infiziert!“ weiterlesen