Waterdrop. No sugar, less plastic – Spoiler: nicht wirklich.

Letztens habe ich in einer Bestellung drei Probierpackungen Waterdrop gefunden. Auf den Packungen steht unter anderem: drink more water. Ja, das habe ich nötig, ich trinke viel zu wenig. Zusätzlich wirbt die Firma mit „No sugar, less plastic“. Ich habe mir die Sache also näher angesehen und getestet.

3 Packungen Waterdrop

Die Packungen kommen also in bedrucktem Karton daher, daran ist erst einmal nichts auszusetzen.

Da ich von allen eins probiert habe, sind sie nicht mehr vollzählig, aber wie man sieht, ist jeder Waterdrop schön einzeln in einer Plastikverpackung in dem Karton. In diesen Packungen sind drei Waterdrops, die sind aus dem Microdrink Probierpaket. Normal sind wohl 12 Waterdrops enthalten und die Packung kostet 8,99€.

Jeder Waterdrop ist für 400 – 600ml kaltes Wasser gedacht. Nehmen wir rund 500ml Wasser pro Drop, kommen wir auf 6 Liter für je 1,50€. Mineralwasser ist günstiger. Aber da sind ja auch nicht so viele gute Zutaten drin. Was ist da eigentlich drin?

Die erste angegebene Zutat – also die mit der größten Menge – ist Citronensäure. Ich zeige mal die Angaben beim Eistee Himbeere:

Zutaten:

Säuerungsmittel: Citronensäure, natürliches Aroma, Säureregulator: Natriumcarbonate, Schwarzer Tee-Extrakt (7%), Säureregulator: Kaliumcarbonate, Säuerungsmittel: Äpfelsäure, Säureregulator: Calciumcarbonat, Süßungsmittel Sucralose, Himbeerfruchtpulver, Zitrusfasern, Vitamin C, Farbstoff Anthocyane, Niacin

Also zuerst nimmt man Säure, mixt etwas Aroma hinzu und braucht dann Säureregulatoren, nimmt noch etwas Säure und erneut Säureregulatoren, statt Zucker ein anderes Süßungsmittel und dann schleust man noch ein wenig Vitamin C hinzu und Niacin, damit das Ganze einen gesunden Eindruck schinden kann. Ähm, halt. Eher nicht.

Man könnte also auch eine Zitrone in Wasser auspressen und dann Backpulver hinzugeben, damit das Ganze nicht so sauer wird. In der Zitrone ist ja schon Vitamin C, das muss man nicht extra hinzugeben und die ganzen anderen künstlichen Zutaten kann man sich auch sparen.

Bei allen Eisteesorten wird übrigens mit „Echter Tee“ geworben. Mir wird schlecht.

Das Handling

Man fummle also den Drop, der sich als sehr fester Würfel entpuppt, aus seinem Plastikgehäuse. Hat man das endlich geschafft, wirft man ihn ins Wasser und wartet darauf, dass er sich auflöst. Man wartet. Man wartet noch weiter. Man wartet sehr lange. Rühren hilft nicht, davon geht es auch nicht schneller. Zerstoßen lässt sich das Ding auch nicht. Also wartet man.

Der Geschmack

In erster Linie schmeckt das so angesäuerte Wasser auch wirklich säuerlich, die Aromen, die hinzugefügt werden, tun ihren Job und es schmeckte nach sauren Beeren oder saurem Pfirsich Eistee. Aber in erster Linie säuerlich. Das kann man mögen, ich mag es nicht.

Fazit

No sugar – stimmt, statt Zucker werden andere Süßungsmittel verwendet und ohne die käme das Produkt auch gar nicht aus.

less plastic – stimmt nicht. Jedes einzelne Dröpchen ist in einer Plastikverpackung. Da lobe ich mir die Pellets Eistee von früher, alle zusammen in einer Packung vereint.

Handling – das ist nur was für Leute, die grad keinen Durst haben und sich etwas vorbereiten für später. Viel später. Zudem das mühsame Herausfummeln der Drops aus ihrer Verpackung.

Zutaten – an den Dingern ist nichts, aber auch gar nichts gesund. Nur weil ich irgendwo Vitamin C und Niacin reinwerfe, macht das die Sache nicht besser. Bei den Eisteesorten von echtem Tee zu sprechen, ist der blanke Hohn. Frucht trifft Wasser – wo ist da die Frucht? Säure und Carbonate treffen sich mit ein paar Aromen im Wasser, das trifft es auf den Punkt.

Empfehlung – nicht kaufen und nicht trinken. Lieber in Mineralwasser investieren, das ist erstens billiger, zweitens gesünder und drittens in Glasflaschen gekauft auch wirklich ohne Plastik.

Wer unbedingt Geschmack im Wasser haben will, kann sich Zitrone, Orange, Beeren oder eine andere Zutat hineinreiben/pressen/mixen und hat dann wirklich etwas Gesundes.

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